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Nachweis der seltenen Hafenflechte (Lopadium disciforme) im Gebiet um den Berg Osjecenica am Südostrand des Una-Nationalparks (10.10.2009)

Auf unserer im Oktober 2009 durchgeführten Exkursion in das Gebiet an die Südostflanke des Berges Osjecenica (Südostrand des Una-Nationalparks, Bosnien und Herzegowina) konnten wir die auf der Balkanhalbinsel nicht häufig belegte Kelchflechte (Calicium abietinum) und sogar die noch seltenere Hafenflechte (Lopadium disciforme) nachweisen. Unser Dank gilt Herrn Dr. Bilovitz , Herrn Prof. Dr. Mayrhofer (beide Institut für Pflanzenwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich) und Herrn Prof. Dr. Türk (Fachbereich Organismische Biologie Universität Salzburg, Österreich), die freundlicherweise abermals das von uns gesammelte Belegmaterial determiniert haben.
Flechten sind fester und bedeutender Bestandteil unserer Ökosysteme. Urwälder mit reiner Luft bergen die reichsten Flechtenvorkommen. Flechten besitzen eine Reihe von Eigenschaften, die sie für die Kontrolle der Luftqualität auszeichnen. Viele Flechtenarten sind weit verbreitet, was eine Betrachtung des Belastungsgrades über große Distanzen erlaubt. Die Morphologie der Flechten verändert sich nicht mit den Jahreszeiten. Schadstoffanreicherung findet somit das ganze Jahr über statt. Flechten sind gewöhnlich zudem sehr langlebig. Aber am wichtigsten ist, dass Flechten sich wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber Luftverschmutzungen als exzellente Bioindikatoren einsetzen lassen.

PDF:
Bilovitz, Türk & Mayrthofer 2010: Additional lichens and some lichenicolous fungi fom the Una National Park