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Kulinarische Intelligenz

„Kulinarische Intelligenz“ wird im Food&Beverage-Konzept des Resorts ganz selbstverständlich und ohne mahnenden Zeigefinger praktiziert, kann aber auch im der Kulinaristik gewidmeten Teil des Seminarprogramms erfahren werden. Kulinarische Intelligenz vereint bei WildernessResort unterschiedliche Denkansätze.

Einerseits die Erkenntnis, dass die wirklich beste Qualität eines Produktes heute inzwischen weitgehend unbekannt ist und wir es in der Regel gewohnt sind, mit mittelmäßigen oder schlechten Produkten zu leben und diese dann sogar für den Normalfall zu halten – obwohl es praktisch jedes Lebensmittel in einer hervorragenden Ausführung gibt. Nur kurz sei eingeschoben, dass es jedes Lebensmittel natürlich auch in einer ungiftigen, humanen und energieeffizienten Ausführung gibt. Die von Goethe, Fontane und Napoleon gleichermaßen gerühmten Teltower Rübchen aus den märkischen Sandböden vor den Toren Berlins oder der köstliche Berlepsch-Apfel mit seiner bis 1880 zurückreichender Tradition, sollen stellvertretend für ein Füllhorn der kulinarischen Vielfalt stehen, wie auch Fleisch, Milch und Eier von jahrhundertealten Haustierrassen, die aussterben, nur weil sie sich nicht für die industrielle Massentierhaltung eignen. Mit ihnen verschwinden kleinbäuerliche Existenzen und ihr lokales Sortiment, was bereichert wurde um Pilze, Beeren und Wildkräuter aus den umliegenden Wäldern und Wiesen. Der Aspekt der Vielfalt kann durchaus noch als Facette unseres Leitmotivs „Originalerfahrung“ verstanden werden. Aber richtig spannend wird erst die Gradwanderung, beim Einkauf sozialverantwortlich und umweltverträglich zu handeln. Es kann schließlich nicht sein, dass verarmte Kaffeebauern in Äthiopien für ein Kilo Bohnen 23 bis 50 Cent erhalten, während in Coffee Shops daraus die Menge von 80 Tassen für 230 Dollar verkauft werden. Hier gilt es, die örtlichen Kooperativen zu stärken (Fair Trade), selbst wenn Direktverträge und lange Transportwege unvermeidlich sein sollten. Andererseits ist es weder sozial noch umweltverträglich, wenn pro hochsubventioniertem Kilo erbeuteten Hummer zwischen fünf und acht Liter Treibstoff aufgewendet werden müssen, um die Fanggründe zu erreichen. Für die meisten Menschen gehört aus Artenschutzgründen Walfleisch nicht auf die Speisekarte – bei Thunfisch oder Kabeljau dürfte das bald ähnlich sein.

Wir sind uns schon jetzt bewusst, dass wir damit für jedermann viel Angriffsfläche bieten. Das darf aber kein Grund sein, es nicht endlich anzugehen.

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